Informatische Bildung zur Förderung von Digitalkompetenz

Die Vermittlung digitaler Kompetenzen ermöglicht einen sachkundigen und verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Technologien. Digitale mündige Menschen können die Chancen der Digitalisierung nutzen, ohne die Risiken aus dem Blick zu verlieren. 

Eine Gruppe von Informatik-Didaktikern, Medienpädagogen und Erziehungswissenschaftlern entwickelte 2016 das Dagstuhl-Dreieck, um die Phänomene der digitalen, vernetzten Welt mit Blick auf den Bildungsauftrag aus drei Perspektiven zu betrachten: die technologische, die anwendungsbezogene und die gesellschaftliche Perspektive.

Das Teilprojekt „Informatische Bildung“ betrachtet die technologische Perspektive.

Technologische Perspektive: Wie funktioniert das?
Diese Perspektive geht auf technologische Grundlagen ein und hinterfragt die Funktionsweisen von Systemen.

Im Teilprojekt „Informatische Bildung“ soll eine technologische Betrachtung der Digitalisierung vorgenommen werden, mit der (angehende) Lehrkräfte den mündigen Umgang mit digitalen Werkzeugen erlernen und in der Lage sind, diesen an Kinder und Jugendliche weiterzuvermitteln. Damit wird durch dieses Teilprojekt eine Grundlagenkomponente des Basismoduls zum systematischen Aufbau allgemeiner digitalisierungsbezogener Kompetenzen entwickelt.

Das zentrale inhaltliche Ziel innerhalb dieses Teilprojekts ist die Vermittlung einer informatischen Grundbildung, die als zeitloses Wissens- und Kompetenzfundament fungiert. Mit diesen Grundlagen sind (angehende) Lehrkräfte in der Lage, die prinzipiellen Funktionsweisen von bestehenden und zukünftigen Informatiksystemen nachzuvollziehen und deren Wechselwirkungen mit der Gesellschaft zu erschließen. In diesem Zusammenhang ist die Verwendung von Programmierumgebungen wie z. B. Scratch oder Calliope Mini vorgesehen sowie weiterer Werkzeuge, die teilweise bereits im Rahmen von Modulen des Informatik-Didaktiklabors untersucht wurden.

Es wird die Implementierung entsprechender Lehrveranstaltungen zur informatischen Bildung in die universitären Curricula der Lehramtsstudiengänge angestrebt, die sich nach Schulform unterscheiden.

Während für die Primarstufe die Entmystifizierung von digitalen Phänomenen wie z. B. Datennetze (Internet), (reaktive und programmierte) elektronische Systeme (z. B. Smartphones) sowie algorithmische Grundbausteine und die Lösung von Problemen durch die Formulierung allgemeiner Handlungsvorschriften im Vordergrund stehen, sollten im Bereich der Sekundarstufen I und II sowie im Berufsschulbereich auch abstraktere informatische Kompetenzen und komplexere digitale Technologien, wie z. B. soziale Netzwerke und die prinzipielle Funktionsweise von Systemen mit künstlicher Intelligenz, insbesondere auch lernende Systeme, adressiert werden.

Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

  • Erstellung und Erprobung eines Teilmoduls zur informatischen Grundbildung für Lehramtsstudierende (Primarstufe, Sek. I/II und berufliche Schulen)
  • Aufbau und datengestützte Weiterentwicklung des bisherigen Didaktiklabors in das InfoLab Saar – Schülerlabor Informatik
  • Konzeption von Blended-Learning-Kursen oder OER für die 2. und 3. Phase der Lehrerbildung zur nachhaltigen Sicherung der entwickelten Lehrkonzepte

Das Vorhaben MoDiSaar wird unter dem Förderkennzeichen 01JA2035 im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.